Er spürte das warme Bettlaken unter seinem Körper, die Fasern der Wolle auf seinen Fingerspitzen. Sein Kopf glühte wie heisses Gestein im Gegensatz zu seinen eisig kalten Füßen. Langsam versuchte er seine Muskeln anzuspannen, damit er sich aufrichten konnte. Das Gefühl und der Gedanke an die Bewegung war für ihn so selbstverständlich, doch sein Körper regte sich nicht. Taubheit. Er überlegte, ob er entweder tot oder querschnittsgelähmt sei.
Dann sah er Feuer, Rauch, grausame Schreie und eine Person, gehüllt in einen schwarzen Umhang, auf ihn zugehen, bevor er das Bewusstsein erneut verlor.
Dunkle Stille. Das Nichts vor seinen Augen. Und nun hörten auch seine Gedanken auf zu sprechen.
Die Dunkelheit erhob sich über das Land und all Jene, die noch wagten zu atmen verloren augenblicklich das Bewusstsein. Man nannte diese Zeit, in der die Stille herrschte, den ‚Schwarzen Schlaf‘.
»Was war es, das die Menschen einschlafen lies?« fragte eine junge, helle Stimme.
Ein in die Jahre gekommener Mann mit grau-braunem dichtem Haar und leuchtend blauen Augen vernahm diese Frage, nachdem er wie aus einem Trancezustand die Augen auf das fragend dreinblickende Mädchen warf. Sie saß erwartungsvoll mit großen Augen auf einem schweren, grünen Sessel, dessen Lehne weit über ihren Kopf ragte.
Fortsetzung folg… vielleicht! 😉
Ich begann diesen Text im Jahr 2011.
2 comments on “Hey, listen! Der Schwarze Schlaf”
Das war echt toll. Dankeschön 🙂
Ich danke auch! 🙂